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Öffentlicher Teil | |||||
Jugendsozialarbeit; Bericht der Reso-Fabrik e.V. für flächendeckende Jugendsozialarbeit im Landkreis Harburg im Jahr 2007; Weitere Aufgabenwahrnehmung durch die Reso-Fabrik
Vorsitzende verweist darauf, dass der Bericht allen Mitgliedern des
Ausschusses zugesandt worden sei. Sie regt an, dass Herr Scheel den Bericht
nicht erneut vorträgt, sondern Fragen zum Bericht beantwortet. Frau Schui-Eberhart verweist auf den aus Ihrer Arbeit bekannten dringenden erweiterten Handlungsbedarf für junge Migranten und fragt nach, ob die Reso-Fabrik bereits weitergehende Überlegungen in dieses Richtung angestellt hat. Frau Stiels verweist darauf, dass der Landkreis Harburg in der Gesamtverantwortung für die Jugendarbeit ist. Diese Aufgabe ist zwar der Reso-Fabrik übertragen worden, die Verantwortung für die Schwerpunkte, Einsatzorte etc. liegen nach wie vor beim Landkreis. Bisher arbeitet die Reso-Fabrik mit 6,5 Stellen an 5 Einsatzorten. Mehr ist nicht leistbar. Es sei denn, der Ausschuss verändert den Schwerpunkt und entscheidet, dass die Stellen angehoben werden sollen. Herr Kaminski erinnert daran, dass bei der Arbeit mit Kinder und Jugendlichen immer darauf geachtet werden muss, ob es sich um Jugendarbeit nach § 11 SGB VIII oder um Jugendsozialarbeit nach § 13 SGB VIII handelt. Die Aufgaben aus § 11 SGB VIII werden aufgrund vertraglicher Vereinbarung von den Gemeinden wahrgenommen. Es gibt bestimmte Situationen, wo zur Klärung Jugendsozialarbeit an bestimmten Standorten vorübergehend eingesetzt wird wie beispielsweise in Salzhausen. Er hält es für falsch, die Problemsituationen mit Migranten ausschließlich der Jugendsozialarbeit zu zu ordnen. Auch die Gemeinden müssten sich Gedanken machen, welche Angebote sie im Rahmen der Jugendarbeit für jungen Migranten machen. Frau Schui-Eberhart erklärt, dass sie mit ihren Anmerkungen auf den dringenden Handlungsbedarf hinweisen möchte und sieht die Schnittpunkte zwischen Jugendarbeit und Jugendsozialarbeit dort, wo jugendlichen Migranten auffällig geworden sind. Sie hält es für wichtig, dass der Landkreis einen runden Tisch einberuft zu dem Thema, wie die Integration von auffälligen Migranten gefördert werden kann. Sie hält diesen Ansatz für einen weitergehenden präventiven Ansatz im Umgang mit jungen Migranten. Herr Kaminski erklärt, das es fast in allen Gemeinden runde Tische bzw. Präventionsräte gebe. Es macht nach seiner Ansicht auch Sinn, diese Gremien auf Gemeindeebene anzusiedeln. Er spricht sich dagegen aus, einen Präventionsrat auf Kreisebene einzurichten. Frau Boos-Wagner schließt sich den Ausführungen von Frau Schui-Eberhart an. Sie bezieht sich auf den Jahresbericht und empfiehlt, auch mit den Eltern zu arbeiten. Ferner möchte Sie wissen, ob der Mitarbeiter für Seevetal in Meckelfeld eingesetzt wird. Frau Stiels bestätigt dies. Frau Meinhold-Engbers bezieht sich auf die Vereinbarung mit den Gemeinden über die Jugendarbeit und möchte wissen, ob sich dies für den Bereich der Jugendsozialarbeit bereits bemerkbar gemacht hat. Ferner möchte sie wissen, ob es Jugendliche gibt, die über Jugendarbeit nicht erreichbar sind? Herr Scheel berichtet, dass es kleine Gruppen von Jugendlichen gibt, die auch für die Jugendsozialarbeit nicht zu erreichen sind. Eingehend auf den ersten Teil der Frage führt er aus, dass die Vernetzung und Aufgabenabstimmung zwischen Jugendarbeit und Jugendsozialarbeit verbessert werden konnte. Überall wo diese Zusammenarbeit sehr gut entwickelt ist, kann Jugendsozialarbeit besser, effektiver arbeiten. Frau Meinhold-Engbers möchte wissen, was unter „besser“ zu verstehen sei. Herr Scheel erklärt, dass durch eine bessere Vernetzung und Abstimmung, die Aufgaben klarer abgegrenzt werden können und dadurch die Ressourcen von Jugendarbeit und Jugendsozialarbeit effektiver für ihre jeweilige Zielgruppe eingesetzt werden können. Die Jugendlichen wüssten zudem, wer für sie unter welchen Gesichtspunkten Ansprechpartner sei. Herr Neven spricht seine Anerkennung für die geleistet Arbeit aus. Er bemängelt jedoch, dass der Bericht nicht mit Zahlen unterlegt sei und er daher den Umfang nicht einschätzen könne. Außerdem fragt er sich, woher bei dieser Arbeit die Mitarbeiter ihre Motivation beziehen. Herr Scheel erläutert, dass die Reso-Fabrik über einen guten Mitarbeiterstamm verfügt und in den letzten Jahren kaum Fluktuation zu verzeichnen gewesen sei. Zudem würden im Rahmen von Fachberatung und Supervision die schwierigen Situationen gemeinsam aufgearbeitet werden. Frau Stiels erklärt zu den Ausführungen von Herrn Neven, dass mit dem Bericht der Reso-Fabrik für jeden Einsatzort umfangreiche Zahlen vorgelegt worden sind. Hier hat es offensichtlich einen Übermittlungsfehler gegeben. Die Zahlen werden mit dem Protokoll nachgereicht. Frau Prehn möchte wissen, ob es in der Arbeit der Reso-Fabrik geschlechtsspezifische Problemstellungen gibt. Herr Scheel führt dazu aus, dass zurzeit eine Tendenz erkennbar ist, wonach mehr Mädchen als noch vor einigen Jahren bereit sind, Gewalt anzuwenden. Gleichwohl ist die Gewaltbereitschaft bei männlichen Jugendlichen ungleich höher. Das erklärt sich u. a. auch mit den besseren beruflichen Chancen von Mädchen. Mädchen würden eher realistische Berufsvorstellungen entwickeln und sich an so genannte marktgängige Berufe orientieren. Bei den Migrantinnen ist das zusätzlich darauf zurück zu führen, dass diese in den Familien mehr gefordert werden als die Jungen. Frau Schlarmann weist auf die Integrationserfolge im Todtglüsinger Sportverein hin und fragt, ob die Reso-Fabrik auch in diesen Bereichen aktiv ist und diese Erfolge transportiert. Herr Scheel erklärt, dass die Reso-Fabrik und die örtliche Jugendpflege anfänglich zusammen gearbeitet und Jugendliche dem Verein zugeführt hätten. Zudem zeigt das Beispiel Todtglüsingen, dass durch persönlichen Einsatz der handelnden Personen im Sportverein viel erreicht werden kann. Dieser Erfolg hängt u. a. mit der Offenheit des Sportvereines zusammen. Die Aufgabe solche Angebote zu installieren, falle vorrangig in die Zuständigkeit der örtlichen Jugendarbeit. Frau Schlarmann bezieht sich auf die Beschlussvorlage nach dem über eine Vertragsverlängerung mit der Reso-Fabrik entschieden werden soll. Sie würde dazu gerne den alten Vertrag einsehen. Herr Kaminski sichert zu, den alten Vertrag als Anhang zum Protokoll zu nehmen. Herr Heitmann erklärt, dass die Reso-Fabrik nicht nur als „Feuerwehr“ gerufen werden sollte, wenn die Problemlagen ganz offensichtlich sind. Die Politik würde erst immer dann Geld „in die Hand nehmen“ wenn das Kind schon „in den Brunnen gefallen“ ist. Die Zahlen zeigen nicht das Kernproblem. Immer mehr Jugendliche leben in extrem schwierigen sozialen Situationen. Am Beispiel der Jugendsozialarbeit kann man aufzeigen, wie das System funktioniert. Alles was als präventiv angesehen wird, wird immer unter betriebswirtschaftlichen Gesichtspunkten als unwirtschaftlich angesehen, weil der Erfolg nicht sofort sichtbar ist. Der Jugendhilfeausschuss sollte die Prävention ernst nehmen und nicht erst dann einsteigen, wenn festgestellt wird, dass etwas „glimmt“. Die Probleme, mit denen sich der Ausschuss beschäftigt, haben Ursachen. Daher plädiert er dafür, mehr in Präventivmaßnahmen zu investieren. Frau Boos Wagner nimmt Bezug auf die Erfolge in Todtglüsingen und weist darauf hin, dass es in Tostedt viele Aussiedler gibt, dass in diesem Programm vor allem Aussiedler integriert werden konnten. Unter Bezug auf den Bericht der Reso-Fabrik fehlt ihr eine konkrete Aussage darüber, wo es derzeit „brennt“ und wie viel Personal die Reso-Fabrik aus ihrer Sicht dafür benötigt. Der Bericht ist eine Beschreibung des Ist-Zustandes. Sie hätte gerne Ausführungen über den Soll-Zustand. In dem Bericht sei ja bereits angedeutet worden, dass mit der Arbeit vor allem auch bei Migranten viel früher angesetzt werden müsste, die Reso-Fabrik aufgrund Ihres Auftrages das aber nicht könnte. Die Notwendigkeit des frühen Beginns belegen auch Zahlen, nachdem nur 40 % der Migranten einen Hauptschulabschluss aufweisen. 60 % gehen ohne Abschluss von der Schule. Herr Kaminski verweist hier auf die ständige Diskussion mit der Frage, wann ist es ein Auftrag für die Jugendsozialarbeit und wann für die Jugendarbeit. Aufgrund des Vertrages über die Jugendarbeit sind mit allen Gemeinden Mindeststandards bezüglich der finanziellen Aufwendungen und des Fachpersonals vereinbart worden. Abhängig von der Größe der Gemeinde sollte zumindest eine ½ Stelle Fachpersonal eingestellt werden. Das sind aber Mindeststandards. Wenn in den Gemeinde Probleme auftreten, sollten sich die Verantwortlichen vor Ort die Frage stellen, wie viel Fachpersonal halten sie vor Ort vor. Er bittet die politischen Mandatsträger auch in ihren Gemeinden zu schauen, was notwendig ist und nicht bei jedem Problem nach Jugendsozialarbeit zu rufen. Die Jugendsozialarbeit ist von ihrem Ansatz nicht als Dauerangebot sondern als vorübergehendes Angebot gedacht. Herr Scheel ergänzt zu den bisherigen Ausführungen, dass die Arbeit der Reso-Fabrik eher Feuerwehrcharakter hat. Daher sei es besonders wichtig, dass alle handelnden Akteure vor Ort miteinander reden und sich abstimmen. Frau Meinhold Engbers stellt fest, dass bei mehr Jugendarbeit vor Ort weniger Jugendsozialarbeit notwendig ist. Allerdings kann sie derzeit nicht einschätzen, ob das Verhältnis Jugendarbeit und Jugendsozialarbeit in einem guten Verhältnis steht. Frau Stiels erklärt, dass aufgrund der Verträge zwischen dem Landkreis und den Gemeinden die Gemeinden für 2007 erstmals über die Durchführung der Jugendarbeit berichten müssen. Danach wird die Kreisjugendpflege eine Bestandsaufnahme vornehmen und vergleichen, wie sich die Jugendarbeit dort gestaltet, wo Jugendsozialarbeit zusätzlich installiert ist. Gegebenenfalls werden dann Gespräche mit den Gemeinden geführt werden. Vorsitzende bittet nach Abschluss der Bestandsaufnahme um einen Erfahrungsbericht. Frau Dietrich weist darauf hin, dort, wo offene Jugendarbeit und Verbandsjugendarbeit intensiv vernetzt wird, erübrigt sich häufig der Einsatz von Jugendsozialarbeit. Sie bittet darum, über den TOP abzustimmen. Die Arbeit der Reso-Fabrik ist ausführlich dargestellt worden, so dass über den TOP abgestimmt werden kann. Herr Hillebrecht-Sikorra bezieht sich auf die Ausführungen von Herrn Neven. Herr Hillebrecht-Sikorra verweist darauf, dass er selber als Geschäftsführer bei einem freien Träger der Jugendhilfe arbeitet und weiß, dass die Motivation der Mitarbeiter in den schwierigen Arbeitsfeldern der Sozialarbeit immer wieder ein wichtiges Thema ist. Die Gestaltung der Arbeitsverträge spielt dabei eine wichtige Rolle. Er versteht daher nicht, warum die Vertragslaufzeit mit der Reso-Fabrik von 5 Jahre auf 3 Jahre verringert wurde. Ob es dafür sachliche Gründe gibt, möchte er wissen. Frau Stiels erklärt, dass in der Verwaltung darüber diskutiert worden
sei, dass 5 Jahre für zu lang empfunden wurde. Daher habe man sich für drei
Jahre entschieden. Frau Pieper-Rutkowski erklärt, dass sie einer Vertragsverlängerung entsprechend der Beschlussempfehlung zustimmen würde. Die Vergangenheit hat gezeigt, dass die Arbeit der Reso-Fabrik wichtig sei. Die kommunale Jugendarbeit sollte zudem überlegen, wo sie selbst noch Angebote machen kann. Sie bittet um Abstimmung über den TOP. Frau Boos-Wagner wünscht sich Aussagen darüber, was mit der derzeitigen Personaldecke geleistet werden kann, wo es in der Jugendarbeit brennt, ob die Personaldecke aufgestockt werden muss. Grundlage könnte ein Jugendbericht sein, wo auch Empfehlungen abgegeben werden. Herr Kaminski weist noch einmal darauf hin, dass die Gemeinden die Organisation der Jugendarbeit vor Ort laut Vertrag übernommen haben. Die Mitglieder des Ausschusses hätten die Möglichkeit, sich in Ihren Gemeinden über die Verwaltung informieren zu lassen, wie sich die Jugendarbeit vor Ort gestaltet, welche Schwierigkeiten bzw. welche Angebote es gibt. Es besteht auch die Möglichkeit, dass Herr Schaffeld dazu gebeten wird, um aus seiner Sicht eine Einschätzung abzugeben. Frau Dietrich möchte wissen, ob die Festschreibung des Personalstandes auf 6 ½ Stellen unveränderlich ist oder ob Möglichkeiten denkbar sind, die eine Aufstockung sinnvoll erscheinen lassen. Herr Kaminski weist darauf hin, dass der Stellenumfang im Vertrag festgeschrieben ist. Über eine Änderung kann nur der Jugendhilfeausschuss entscheiden. Vorsitzende bittet um Abstimmung über den TOP. |
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ungeändert beschlossen
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abgelehnt
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zur Kenntnis genommen
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zur Kenntnis genommen
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zur Kenntnis genommen
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geändert beschlossen
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