Nach dem Start des Ausbaus in Teilen Appels und Handelohs beginnt in diesem Jahr der Netzausbau für das gesamte Kreisgebiet. Ab Ende Januar 2020 erhalten rund 8.000 Grundstückseigentümer im Ausbaugebiet gelbe Briefumschläge mit dem Absendervermerk „Schnelles Internet für Sie!“ – die Nutzungsverträge für den Anschluss ihrer Grundstücke ans Glasfasernetz enthalten.
„Unsere Bürgerinnen und Bürger sowie Unternehmen in den unterversorgten Gebieten benötigen dringend eine zeitgemäße Internetanbindung. Ich warte mit Spannung auf das Ergebnis der europaweiten Bauausschreibung und mehr noch auf den Beginn der Bauarbeiten für das Bundesfördergebiet in diesem Jahr“, sagt Landrat Rainer Rempe. „Wir beginnen mit der Versandaktion der gelben Umschläge, um so schnell wie möglich die nötigen Nutzungsverträge zu erhalten, die uns gestatten, die Gebäude an das Glasfasernetz anzuschließen“, ergänzt Erster Kreisrat Kai Uffelmann, der als Chief Digital Officer (CDO) der Kreisverwaltung über das Büro für Digitale Infrastruktur im Landkreis Harburg den Netzausbau vorantreibt.
Die Ausschreibung für den Netzausbau im gesamten Landkreis steht in den Startlöchern. Wenn alles wie geplant läuft, soll die Bauvergabe Mitte 2020 abgeschlossen sein und direkt im Anschluss der Tiefbau beginnen. Welche Gebiete hier zuerst an die Reihe kommen, hängt vom Ergebnis der Ausschreibung ab. Die Fertigstellung ist bis Ende 2021 geplant. Das fertige Netz verpachtet die Kreisverwaltung für den Betrieb an die EWE TEL GmbH.
Eigentümer, die den zugesandten Nutzungsvertrag unterschreiben, geben dem Landkreis die Erlaubnis, ihre Immobilie an das Glasfasernetz anzuschließen. Damit verbunden sind die Bauarbeiten zum Legen der Leitungen auf dem Grundstück bis zum Hausübergabepunkt einschließlich der Anbringung der Glasfaseranschlussbox im Gebäude. Notwendige Bedingung für einen Hausanschluss ist in jedem Fall ein unterschriebener Nutzungsvertrag.
Es lohnt sich, dem Anschluss bereits jetzt zuzustimmen: Das Legen der Leitungen auf dem Grundstück ist dann bis zu einer Länge von 30 Metern kostenfrei. Wird das Grundstück über ein Wegerecht erschlossen gelten die 30 kostenfreien Meter bereits ab Beginn des Privatweges. Für jeden weiteren angefangenen Meter wird ein Eigenanteil von 35 Euro fällig. Selbstverständlich können sich Grundstückseigentümer auch zu einem späteren Zeitpunkt entscheiden. Allerdings müssen sie dann die Kosten für den Hausanschluss vollständig selbst tragen.
Das Breitbandprojekt des Landkreises und 25 seiner Gemeinden wird rund 7.200 private und gewerbliche Anschlüsse sowie sämtliche kreiseigene Schulen und optional auch alle anderen Schulen im Landkreis mit Breitband-Internet (mindestens 50 MBit/s) versorgen. Der Landkreis investiert rund 45 Millionen Euro in den Bau des passiven Hochgeschwindigkeitsnetzes (Leerrohre, Glasfaserkabel und Kabelverzweiger). Die Ausbaumaßnahmen finden im gesamten Kreis statt und werden zu rund 50 Prozent mit Bundes- und Landesmitteln gefördert. Die übrigen 50 Prozent der Kosten tragen zur Hälfte der Landkreis und zur anderen Hälfte anteilig die beteiligten 25 Kommunen.
Die Rechtslage in der Bundesrepublik Deutschland überlässt den Netzausbau grundsätzlich dem freien Markt der privaten Telekommunikationsunternehmen. „Wir können also nur dort aktiv werden, wo Telekommunikationsunternehmen aus wirtschaftlichen Gründen nicht selbst ausbauen werden. Umso entscheidender ist es, dass wir in solchen weniger lukrativen ländlichen Regionen die Grundversorgung mit Breitbandinternet sicherstellen“, erläutert CDO Kai Uffelmann.
Umso wichtiger ist es jetzt, auch die letzten weißen Flecken mit Hochgeschwindigkeitsinternet zu versorgen. Alle Informationen zum Breitbandprojekt des Landkreises Harburg und eine interaktive Karte der Ausbaugebiete sind im Internet unter www.landkreis-harburg.de/breitband verfügbar.