Das Wichtigste vorab: Noch ist nichts festgelegt, der Verlauf möglicher Trassen ist noch offen. Die Trassenfindung ist die Kernaufgabe der Machbarkeitsstudien. Auch Aussagen zu Ausbaustandards und Flächenverbrauch sind zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht möglich.
Zum Verfahrensstand: Das Projekt Radschnellweg Tostedt-Buchholz-Hamburg ist noch nicht gestartet und für den Radschnellweg Lüneburg-Hamburg hat es bisher nur ein Auftakttreffen geben. Bei der Strecke Tostedt-Hamburg ist der nächste Schritt, dass die betroffenen Kommunen (Samtgemeinde Tostedt, Buchholz, Rosengarten, Seevetal) gemeinsam den Untersuchungsraum abgrenzen und anschließend die Planungsleistung ausgeschrieben wird. Bei der Strecke Lüneburg – Hamburg gibt es erste Ideen für grobe Varianten. Diese orientieren sich größtenteils aber am bestehenden Straßen- und Wegenetz. Es wird im Weiteren auf Aufgabe der Gutachter sein, eine optimale Trassenführung zu ermitteln, welche nicht nur verkehrlichen Belangen, sondern auch dem Natur- und Flächenschutz Rechnung trägt. Ob und in welchem Umfang dabei neue Wege (mit zusätzlicher Versiegelung) geschaffen werden oder bestehende Wege genutzt werden können (z.B. Fahrradstraßen, landwirtschaftliche Wirtschaftswege, vorhandene Radwege), wird sich in die Bewertung der Trassenvarianten sowohl aus Gründen der Wirtschaftlichkeit als auch der Eingriffsvermeidung wiederfinden. Die Belange von Natur und Landschaft werden bereits zu einem frühen Zeitpunkt maßgebliche Berücksichtigung finden. In einem künftigen Genehmigungsverfahren wird dies zusätzlich und vertiefend der Fall sein.
Ergebnis einer Voruntersuchung ist, dass im Untersuchungsraum Tostedt-Buchholz-Hamburg rund 180.000 Menschen von einem Radschnellweg profitieren könnten. Im Untersuchungsgebiet des Radschnellwegs Lüneburg – Hamburg sind es sogar rund 250.000 Menschen. Die wenigsten werden mit Sicherheit den ganzen Weg von Buchholz in die Hamburger Innenstadt fahren. Vielmehr ist davon auszugehen, dass der Weg abschnittsweise genutzt wird.
Ziel des Projektes ist es, eine realisierbare Trasse für einen Radschnellweg zu finden. Durch die abgestimmte Planung haben die Kommunen die Möglichkeit, ihre eigenen lokalen Radverkehrsnetze angepasst zu planen und zu entwickeln. Die Errichtung von Radschnellwegen sowie der tatsächliche Ausbaustandard wird sich aber immer am örtlichen Bedarf orientieren.
Für die Radschnellwege Lüneburg – Hamburg (www.metropolregion.hamburg.de/rsw-lueneburg-hh) sowie auch Stade – Neu Wulmstorf – Hamburg (http://metropolregion.hamburg.de/rsw-stade-hh) läuft bereits jetzt eine Onlinebeteiligung, bei der Trassenvorschläge und weitere Anmerkungen frühzeitig in den Planungsprozess eingebracht werden können. Für die Strecke Tostedt – Hamburg wird dies nach der Beauftragung des Planungsbüros durchgeführt. Darüber hinaus wird es Workshops geben, bei denen Trassenvarianten mit der Öffentlichkeit diskutiert werden. Erst nach der Bürgerbeteiligung und Befassung der Politik wird eine Vorzugsvariante festgelegt, die dann vom Planungsbüro detailliert ausgearbeitet wird.
Der Landkreis Harburg und die beteiligten Kommunen freuen sich auf die konstruktive Mitarbeit von Bürgerinnen und Bürgern, Verbänden und Politik, um ein Vorhaben voran zu bringen, das die Möglichkeit bietet, den Umweltverbund aus ÖPNV und Radfahren zu stärken.